Diplomaniacs

Von  //  22. Juli 2011  //  Tagged:  //  Keine Kommentare

We promise not to make no more war on nobody at no time. Yours truly, England, France, Germany, Russia, Spain, Abessinia, Italy and Etcetera.

Zwei Deppen (Wheeler & Wolsey) haben einen Frisiersalon in einem indianischen Reservat eröffnet und vertreiben sich mangels Kundschaft die Zeit mit haarsträubenden Kalauern („Why do they call him Luke?“ – „Because he’s not so hot.“), ehe sie bemerken, dass die Indianer auf den Begriff „Foreign Affairs“ wütend reagieren („Ooompah!“) und sie der Oxford-studierte Häuptling auffordert, die aktuelle Friedenskonferenz in Genf zum Erfolg zu führen („We are watching you. In Switzerland, we are Swiss-watching you.“). Dies sieht freilich der schurkische Waffenfabrikant Louis Calhern („He-he-he-heeeee!“) gar nicht gern und macht sich mithilfe seines alte Weisheiten zitierenden chinesischen Assistenten Hugh Herbert („Do you think they’ll get that note signed?“ – „It is written that it is written that it is written that it is written.“) und eines frisch georderten blonden Vamps fröhlich an die Sabotage. Zwischendurch gibt es schmissige Songs, heisse Küsse, eine Parodie auf ein Maurice Chevalier-Musical, mehr Kalauer („A lion and a sheep sleep together. I wonder if people will talk.“) und natürlich eine Friedenskonferenz, der ausgerechnet Edgar Kennedy (mit MG: „Now all I can do is say it nicely!“) vorsitzt, während die Fiesen auch nichts auf die Reihe kriegen („This is no time for sex!“). Doch selbst ein Minstrel-Song in Blackface („don’t murder or kill or slay, / or you’re never find a way to heaven“) scheitert, der Friedensvertrag wird nicht unterschrieben und nach 62 Minuten hat sich nichts zum Besseren gewendet, schon gar nicht der Zuschauer, der sich je nach Konstitution hysterisch kichernd am Sofa krümmt oder in seiner Überzeugung, dass S/W-Filme allesamt sinnlos und unverständlich sind, bestätigt fühlt. Ooompah!

USA 1933, Regie: William A. Seiter

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Über den Autor

Andreas Poletz (1185 bis 1231), aus Chorazin gebürtig, beschrieb seine Seele als »einen schrecklichen Sturm, umhüllt von ewiger Nacht«, und behauptete, dass er aus Verzweiflung begann, seine Hände und Arme zu zerfleischen und mit den Zähnen bis auf die Knochen zu zernagen (incipit manus et bracchia dilacerare et cum dentibus corrodere useque ad ossa). Ist aber nicht wahr.

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