DVD: Twentynine Palms

Von  //  1. Dezember 2011  //  Tagged: ,  //  Keine Kommentare

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Bruno Dumonts Figuren haben keine Geschichte. Ein junges Liebespaar wird in einen kleinen Ort namens Twentynine Palms mitten in der in der kalifornischen Wüste geworfen. Dort, innerhalb einer morbid-faszinierenden Versuchsanordnung, werden die beiden schließlich auch zugrunde gehen, ohne, dass wir viel mehr über sie erfahren hätten.

David und Katja führen eine von großer Zerissenheit bestimmte Beziehung. Die Amplituden schlagen weit aus zwischen extremer Frustration und exzessiver Lust. Zwischendurch wird gegessen oder die Umgebung rund um den Ort erkundet. Verloren und einsam sind die beiden. Unfähig miteinander zu reden, was nicht nur daran liegt, dass der Amerikaner und die Russin nicht die gleiche Sprache sprechen. Wie für Dumonts Arbeit typisch, generiert der Film seine Spannung vorzugsweise daraus, dass meistens nichts passiert. Lange Einstellungen. Entleerte Bilder. Der Film zwingt dem Betrachter sein Tempo auf, um ihn dann mit einem abrupten Wechsel der Gangart zu überraschen. Dumonts Kino besteht zu einem großen Teil aus solchen Brüchen. So bleibt vieles unvorhersehbar. Als Davids und Katjas neurotische Beziehung einem neuen „Höhepunkt“ entgegensteuert, greifen äußere Kräfte unvermittelt ein. Die zuvor in einigen Szenen nur vage angedeutete Bedrohung manifestiert sich schlagartig, hart, schmutzig und mit fatalen Folgen.

Twentynine Palms

Formal zelebrieren Dumont und sein Kameramann Georges Lechaptois mit Twentynine Palms die Horizontale im 2,35:1 Format. Es scheint für diesen Film wie geschaffen. Hinter das Motiv, den Menschen oder sein Vehikel, treten die Natur und die Atefakte des zivilisatorischen Brückenkopfes in der Einöde als karge Kulisse zurück. Dezente Farbverschiebungen hin zum Blassblauen und die bevorzugt eingesetzten High-Key-Aufnahmen – räumen das Set optisch aus. Es sind keine „schönen“ Bilder im Sinne des konventionellen Hollywood Kinos.

„Das Schöne ist mein Dämon“, sagt Dumont, und bedauert, dass ihm einige Einstellungen immer noch „zu schön“ geraten sind. Seine Bilder sollen nicht für das Abgebildete stehen oder aufgrund ihres Sujets „gefallen“, sondern die Innnenwelten seiner Figuren spiegeln. In Twentynine Palms ist ihm die Umsetzung dieser Prämisse hervorragend gelungen. In einer meiner Lieblingsszenen gegen Ende des Filmes trifft Katja auf ein älteres Ehepaar. Die beiden unbeschwert miteinander plaudernden Rentner wirken an dieser Stelle wie in die Szene hineinmontiert, so sehr hat man sich zu diesem Zeitpunkt bereits die entrückte Sicht von David und Katja zu eigen gemacht. Auch als Antithese zum kurz bevorstehenden Finale ist die Szene von Bedeutung.

Twentynine Palms

Wer Bruno Dumonts Filme kennt und schätzt, wird die Anschaffung der DVD sowieso in Erwägung ziehen. Alle, die dem intellektuellen Independent Kino nicht abgeneigt sind und denen beispielsweise Filme von Vincent Gallo gefallen, sollten es unbedingt auch mit Twentynine Palms versuchen. Ich finde ihn interessanter als Gallos The Brown Bunny (ebenfalls 2003), der stilistisch nicht so weit davon weg ist.

Twentynine Palms ist in der Neuauflage der Reihe Kino Kontrovers in Kooperation von Legend Home Entertainment und Bavaria Media erschienen. Die DVD kommt im guten Karton-Cover und ist mit Booklet und ordentlichem Bonusmaterial ausgestattet.

Twentynine Palms, Frankreich 2003, Regie: Bruno Dumont


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Über den Autor

Eckhard Heck besitzt eine der umfangreichsten Baustellen-Sammlungen Nordrhein-Westfalens. Unter anderem ist er Autor, Musiker, Maler, Fotograf und Glaubensberater.

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