Act of Valor

Von  //  24. Mai 2012  //  Tagged: , , ,  //  3 Kommentare

Act of Valor
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Da sitzen sie irgendwo am Strand. Diese Männer mit den austauschbar langweiligen, nichts sagenden  Gesichtern. Was sie da dann untereinander bereden sollen? Sie scheinen es nicht zu wissen. Erzählt mal einer was von sich, beispielsweise davon, dass (wie kann es anders sein) ein weiteres Kind ins Haus steht, dann lachen die anderen unsicher und ziehen ihn damit ein wenig auf. Die Frauen, ihre Frauen? Sie sieht man im Hintergrund auf bunten Campingstühlen sitzen. Eine jede von ihnen mit dem eigenen versonnen pausbäckigen Kleinkind auf dem Schoß. Was sie bereden, wir hören es nicht.

Draußen, in der von einer schön animierten Infografik zusammengehaltenen Welt, verbrennen Kinder vor aufdringlich bimmelnden Eiswägen. Opfer von Männern mit wutvernarbtem Gesicht, die unbestimmt grimmig blanke Zerstörung säen wollen. Wie diese auch koordiniert ablaufen könnte, das wollen uns dann die Langweiler vom Strand zeigen.

Ein Todesschwadron. Von einem stets mit feierlicher Stimme aus dem Off beschworenen Männerbund zusammengehalten. Ein Bund, der sich auch von diesem Film nicht erklären lassen will. Der mantragleich nur immer wieder vor sich hin raunt: das ist Dein Bruder da neben Dir und verheiratet bist Du mit Deiner Waffe. Der Tod ist Dein steter Begleiter. Und das ist richtig so. Umarme den Tod. Auch wenn er Dich mit Wucht ins Gesicht küsst. Das muss so sein. Verbanne die Angst aus deinem Herzen. Lass zu, dass sich an ihrer Stelle die Pflichterfüllung in dein Herz frisst. Werde zu einer Killermaschine. Eine Killermaschine zu sein ist geil. Ein Akt der Tapferkeit.

Act of Valor

Ein ACT OF VALOR, der offenbar ganz naiv als Propaganda-Idee geboren wurde und dann, einmal losgelassen, sich ungehindert immer wieder Bahn brach. Im Grundgerüst erdet ihn noch ein ganz naiver Wunschtraum. Da gibt es diesen Weltsheriif, der überall auf der Welt, zu jedem Zeitpunkt zuschlagen kann. Eine schnelle Eingreiftruppe, eben jenes von diesem Film besungene Todesschwadron. Bereit seinen Traum von fröhlich pausbäckig in die Kamera grinsenden Kindern auf dem Arm starker Männer, die dann immer ein klein wenig wie Feuerwehrmänner aussehen wollen, überall und jederzeit mit schwerster Waffengewalt durchzusetzen.

Und ja, es sind wahre Massaker, die sie dafür dann anrichten. Einmal aus dem Flugzeug gesprungen, am Strand aus dem U-Boot geklettert, sieht die Begrüßung überall gleich aus: Kopfschuss. Der Film findet dafür sich immer wiederholende Bilder. Einmal, da nehmen sie einen Waffenhändler an Bord seiner 50 m Yacht fest. Die Kamera verweilt zunächst auf dem Bikini-Po eines Mädchen, das eiskalten Weisswein ausschenkt. Auf einmal erschüttert ein dumpfe Explosion das Schiff. Dann platzen beinahe zeitgleich die Köpfe der am Bug stehenden Leibwächter. Kopfschuss. Unsere schnelle Eingreiftruppe ist wieder da.

Stürmt die dann los, einmal sogar in ein Armenviertel, kaltblütig auf alles ballernd was sich bewegt, dann versucht die Inszenierung stets und dabei oft auch sehr versiert, so ein direkt dabei sein Gefühl herzustellen. Explodiert etwas, dann immer direkt in dein Gesicht. Jeden laut um einen einschlagende Einschuss spürt man direkt in der Brust. Immer wieder sucht der Film dabei die subjektive Perspektive eines Ego-Shooters. Wird dem Zuschauer direkt die Waffe in die Hand gedrückt und dann soll er losstürmen.

Act of Valor

Das letztliche Töten wiederum wird möglichst distanziert gezeigt. Entweder gleich durch das Bulleye eines Snipers oder, stürmen die Killer mal wieder ein Haus, dann auch dann meist nur durch die Zielfernrohre ihrer Gewehre, die sie dabei stets vor ihr Gesicht gedrückt halten. Stirbt doch einmal jemand in nächster Nähe, so spritzt das Blut als kurzer Stoß von den angreifenden Killern weg. Da bleibt nichts an ihnen kleben.

Und doch kann der Film nicht verhindern, dass sich dann immer wieder das ganz entrückt Wundersame in ihn einschleicht. Mal sind es fast Malick-hafte Berührungen mit der Natur. Beispielsweise ganz am Anfang, als die Killertruppe nachts auf einer Wiese landet und die Kamera in beinahe völliger Stille das tiefe Gras und die darin sich verpuppenden Insekten einfängt. Oder in dem einen großen ungläubigen Moment als letztlich der Tod eintrifft. Wir das ungläubig zunehmend ins Nichts starrende Gesicht eines von Einschüssen förmlich zerfetzten Soldaten sehen, über das, beinahe wie ein sanftes Streicheln, dann deutlich sichtbar eine Schmauchwolke streicht.

Die ganze Unbegreiflichkeit des Gezeigten, sie lässt sich einfach nicht ausblenden. Ganz ganz am Schluss, fällt dem Film deshalb auch nicht viel mehr ein, als all das Grauen in den streng ritualisierte Ablauf eines Militärbegräbnis münden zu lassen. Da starrt der tumbe Langweiler vom Rollstuhl aus nur noch sprachlos ins Leere und aus dem Off legt sich wie ein letztes, unbeholfenes Schulterklopfen eine schnulzige Countryballade über das Ganze, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.

For You – Keith Urban

Well, all I saw was smoke and fire…
I didn’t feel a thing.
But suddenly I was rising higher…
And I felt like I just made… the biggest mistake.
When I thought about my unborn child…
When I thought about my wife…
And the answer rang out CLEAR from somewhere up above

No greater gift has man, then to lay down his life for Love.

And I wondered, would I give my life?
Could I make that sacrifice?
If it came down to it, could I take the bullet… I would
Yes I would, For You

Baby, you don’t understand… I don’t understand it all myself.
But there’s a Brother on my left and another on my right
And in his pocket just like mine… he’s got a photograph.
And they’re waitin‘ for him back home.

And it’s weighing on my mind…
I’m not trying to be the hero… I don’t want to die…
But right now, in this moment, you don’t think twice.

I wondered, would I give my life?
Could I make that sacrifice?
If it came down to it, could I take the bullet… I would
Yes I would…

You don’t think about right.
You don’t think about wrong.
You just do what you gotta do… to defend your own.
And I do this thing… for you, yes I would… yes I would.

And I would give my life… I would make that sacrifice.
Cause if it came down to it, could I take the bullet, I would.
Yes, I would, I’d do it for you… I’d do it for you.
I’d take the bullet, yea, Yes I would.

Act of Valor, USA 2012, Regie: Mike McCoy & Scott Waugh


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Act of Valor


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Über den Autor

SEBASTIAN SELIG lebt im Kino und schreibt darüber in so bunten Magazinen wie Hard Sensations, NEGATIV oder der Deadline. Im vergangenen Jahr hat ihn seine unermüdliche Begeisterung für das Kino dazu getrieben, einen Kinostart von "Under the Skin" im deutschen Sprachraum durchzukämpfen.

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3 Kommentare zu "Act of Valor"

  1. Rahel 5. Juni 2012 um 11:05 Uhr · Antworten

    Ich finde, Sebastian hat noch untertrieben! Die Männer in diesem Film sind unglaublich unsympathisch. Ihre Frauen unglaublich duldsam. Ihre Kinder unglaublich halbwaisig, aber mit Papas Predigten aus dem Jenseits wohl versorgt. Was den Film eben so runterreißt, ist sein Predigerton, der aus den SEALS Heilsverkünder macht, die für eine weibliche Geisel die Apokalypse zelebrieren!
    Wenn am Schluss der Oberprediger seinen ewigen Zahnstocher aus der Mundfalte nimmt, bleibt nur noch ein Häufchen Einfalt übrig.

  2. Rajko 29. Mai 2012 um 17:54 Uhr · Antworten

    LOL³ @ Stefans Kommentar!

  3. Stefan 26. Mai 2012 um 14:35 Uhr · Antworten

    Sebastian, ich bin sehr enttäuscht! Das liest sich, als wären die SEALs die bösen, emotionslosen Monster, die unbeschoitene Bürger eiskalt abmurksen. Ich habe ihn leider noch nicht gesehen, Du kannst Dir aber denken, dass ich MEGA-pumped bin – Kritik schön und gut, aber solch einen Text hätte ich von Dir absolut nicht zum Film erwartet. Hätte schon gedacht, dass er mehr Richtung BATTLESHIp geht, also Dein Text. ;)

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