DVD: Das Haus der lachenden Fenster

Von  //  30. Mai 2012  //  Tagged: , , ,  //  Keine Kommentare

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Das praktisch einhergehend mit der Morgendämmerung des Films implizit gewordene Thema des „Snuff Movies“, jener medialen Sub-Sub-Kategorie also, die real verübte physische Gewalt dokumentiert, um sie einem speziellen Publikum hernach zu Fetischzwecken zugänglich zu machen, findet halbwegs regelmäßig Einzug ins Genrekino. 1976 zeigte der italienische Filmemacher Pupi Avati allerdings, dass die Idee, authentische Agonie und Todeskampf auf einem visuellen Medium festzuhalten, keinesfalls erst mit dem Zelluloid-Zeitalter, geschweige denn mit Beginn der Photographie entstanden sein muss. In seinem Film La Casa Dalle Finestre Che Ridono / Das Haus der lachenden Fenster geht es um die Werkshinterlassenschaft des mysteriösen Malers Legnani aus der norditalienischen Provinz, im Speziellen ein Kirchenfresko, das den Märtyrer Sebastian während seines gewaltsamen Sterbens zeigt. Der Restaurator Stefano (Lino Capolicchio) soll das Kunstwerk von der Verwitterung der Jahrzehnte befreien, ahnt jedoch nicht, dass er damit unfreiwillig auf ein mehr oder weniger offenes Geheimnis stößt, mit dem eine langwährende, brutale Verbrechensgeschichte einher geht. Seine unablässige investigative Neugier, die schließlich von bitterem Erfolg gekrönt ist, hat Stefano teuer zu bezahlen.

La Casa Dalle Finestre Che Ridono lässt sich mit den üblichen italienischen Genrefilmen dieser Periode kaum über einen Kamm zu scheren; zu unspektakulär seine Erscheinung, zu unaufgeregt seine Spannungskurve. An billiger Exploitation ist Avati nicht interessiert, ganz im Gegenteil. Er scheint seine Rezipientenschaft vorsätzlich herausfordern zu wollen, anstatt ihr lediglich vordergründigen Affekt feilzubieten. Ähnlich wie sein Kollege Nicolas Roeg in dem thematisch verwandten Don’t Look Now schürt Avati Ungewissheit und Mysterium auf äußerst subtilem Wege, lässt bereits mit der Titelsequenz durchblicken, dass einem im Laufe der nächsten 100 Minuten noch einige unangenehme Eröffnungen ins Haus stehen, verzichtet mit einer Ausnahme jedoch gänzlich auf Blut und Gedärm. Stattdessen bekommt man die ausgeblichen wirkende, altehrwürdige Schönheit der Emilia-Romagna, knarrende Häuser und Hütten (darunter natürlich auch das titelgebende Gebäude), Amedeo Tomassis anschmiegsame Kompositionen. Und ganz unmerklich tut sich unter unserem Helden langsam die Falltür Richtung Hölle auf. Selten war das italienische Horrorkino derart entspannt und hinterhältig zugleich.

Pupi Avatis in Aficionado-Kreisen bereits seit langem gefeierter Klassiker ist nun in Zusammenarbeit der beiden Label cmv und ’84 Entertainment endlich auch mit einer deutschen Veröffentlichung gewürdigt worden; hinreichend Anlass zudem, ihn nach dem letztjährigen Bericht des lieben HS-Kollegen Alex Klotz an dieser Stelle zu ergänzen.

Dem Anlass gebührend hat man dem Film ein wunderhübsches, limitiertes Mediabook kredenzt, in dem sich ein Essay des geschätzten Christian Kessler findet. Die DVD selbst glänzt ausstattungsmäßig mit einem vorzüglich aufbereiteten Bild sowie neben dem italienischen Originalton einer eigens angefertigten, gelungenen Neusynchronisation für den nicht-italophonen Zuschauer. Schließlich kann man bei Bedarf einem fachkundigen, analytischen Audiokommentar von Marcus Stiglegger und Kai Naumann lauschen. Für Liebhaber des italienischen Genrefilms und Sammler schöner DVD-Editionen eine Pflichtanschaffung, wie ich finde.

Das Haus der lachenden Fenster (La Casa Dalle Finestre Che Ridono/Pupi Avati/I 1976)


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Über den Autor

Frank Stegemann lebt und stirbt für Film und schätzt ansonsten mannigfaltige Arten von U-Musik, Comics, seinen verrückten Hund und bierselige Nachmittage und Abende mit guten Freunden. Sein mittlerweile recht umfangreiches Filmtagebuch führt er seit dem Sommer 2005 tapfer bei www.filmforen.de.

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