She Freak

Von  //  10. April 2011  //  Tagged:  //  7 Kommentare

Jade (Claire Brennen, danach hauptsächlich in Fernsehserien tätig und sehr früh verstorben) arbeitet in einem siffigen Tankstellen-Diner in der Einöde. Als dort eines Tages ein Kunde einkehrt, der für einen wandernden Jahrmarkt tätig ist, sieht sie die Chance, sich persönlich und beruflich zu verbessern. Dort ist sie auch erstmal Fressbuden-Bedienung und verguckt sich in den gutaussehenden Schiffschaukelbremser Blackie. Die Stripperin „Moon“, mit der sie sich angefreundet hat, warnt sie jedoch, der sei ein Arsch. Also schaut Jade sich nach anderen Männern um und findet auch bald einen Reichen, der sie heiratet…

Produziert vom kürzlich verstorbenen David Friedman, dem man als Financier auch den Großteil des Werkes von Herschell Gordon Lewis zu verdanken hat, versucht der Film ein Update von Tod Brownings Klassiker FREAKS, was freilich nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Zwar wird die Geschichte diesmal aus der Perspektive der nicht-freakigen Schönheit erzählt, aber die Eckpunkte der Erzählstruktur sind schon ziemlich deutlich übernommen. An sich kein wirklich empfehlenswerter Film, da sich bis zum spektakulären Finale alles ein wenig hinzieht, was mich aber bei der Sichtung begeistert hat, war neben dem coolen Score zwischen Beat, Surf und Swing, sowie der historischen Dokumentation von US-Jahrmärkten der Sixties der intensive Gebrauch von Farben, die auf Eastmancolor besonders gut aussehen, und die bei heutigen Filmen kaum noch so knallig und schön herüberkommen. Daher habe ich auch gleich 11 Screenshots gemacht.

Abb. 1: Transparente Inszenierung

Abb. 1: Transparente Inszenierung


Abb. 2: Strenge Kadrierung des Filmbildes


Abb. 3: Bösartige Gedanken formen sich


Abb. 4: Wie man Schraubenzieher nicht in die Hand nimmt


Abb. 5: Im Wohnwagen der Libido


Abb. 6: Die Blumen sind ein Symbol für irgendwas.


Abb. 7: Sein Hemd hat die gleiche Farbe wie die Kissen


Abb. 8: In einem Film von Format ist ein Zwergendarsteller unentbehrlich


Abb. 9: Die Implikationen dieser Kameraperspektive brauchen nicht näher erläutert zu werden


Abb. 10: Ihr Bademantel hat die gleiche Farbe wie das Blut auf dem Messer


Abb. 11: Das hat sie nun davon.

USA 1967, Regie: Byron Mabe

Flattr this!

Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

Alle Artikel von

7 Kommentare zu "She Freak"

  1. Eckhard Heck 13. April 2011 um 08:01 Uhr · Antworten

    @Silvia: Du hast gut reden.

  2. Frau Suk 13. April 2011 um 00:25 Uhr · Antworten

    Sehr hübsch! Am besten sind die Bildunterschriften. Interessant auch, dass die Frau nach der Anti-Schönheits-OP nicht nur ein geteiltes Gesicht, sondern auch eine geteilte Frisur hat.

  3. Alex Klotz 12. April 2011 um 22:45 Uhr · Antworten

    Ich bin ja eher für das blaue Hemd auf Abb. 7. Auch wenn ich so eins vermutlich nie selbst anziehen würde. :D

  4. Silvia Szymanski 12. April 2011 um 20:35 Uhr · Antworten

    Ich bin mehr ein Fan des Bademantelgrüntons auf Bild 3. Macht euch nicht jeck wegen Pimmelgrößen.

  5. Eckhard Heck 12. April 2011 um 13:14 Uhr · Antworten

    @Whoknows: Hat er. Abb.10 zeigt ihn, wie er seinen Pimmel gerade als Wagenheber benutzt.

  6. Whoknows 12. April 2011 um 09:31 Uhr · Antworten

    Mir auch. @Abb.9: Ob der Mann wohl einen grossen Pimmel hat? ;)

  7. Eckhard Heck 10. April 2011 um 13:48 Uhr · Antworten

    Gefällt mir gut, die Fotostrecke.

Schreibe einen Kommentar an Frau Suk

comm comm comm