Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe

Von  //  19. Februar 2017  //  Tagged: ,  //  Keine Kommentare

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Sadistisch ist nicht dominant. In der Fortsetzung von “Fifty Shades of Grey” wird schön gesungen – José James verzaubert auf einem Maskenball das Publikum mit dem Gershwinklassiker “They Can’t Take That Away From Me”.

Ich bin allein in der Nachmittagsvorstellung. Allein mit dreißig Frauen, die paarweise eintrafen. “Fifty Shades of Grey” illuminiert Dunkel- und Waffenkammern der Fantasie und der Liebe, die auch von Erschöpfung, nachlassender Attraktivität und dem falschen Gefährten (im Abenteuerland) verschlossen gehalten werden können. Anastasia Steele (Dakota Johnson) findet das Spielzimmer ihres Geliebten unverschlossen. Die Literaturwissenschaftlerin inspiziert ein pedantisch sortiertes Arsenal, im ersten “Shades”-Teil wurde sie von Nippelklemmen und Nilpferdlederpeitschen in die Flucht geschlagen. Die omnipotente Supermimose Christian Grey (Jamie Dornan) stört die Inaugenscheinnahme. Zwanghaft faselt er was Autoritäres von Putzfrau und “ernstem Wörtchen”. Anastasia – Ana fragt in ihrer vorsätzlich zögerlichen Art: “Wischt Ms. Jones hier auch Staub?”
Der Einbruch der Wirklichkeit in Gestalt einer alltäglichen, an Beiläufigkeit kaum zu überbietenden Erwägung zerstört den Budenzauber. Die Pseudoaura in Christians Situation Room desavouiert den Inhaber. Trotz dieser Erledigung einer Täuschung verlangt Ana im Verlauf der “Shades”-Fortsetzung gelegentlich die Rückkehr ins Spielzimmer oder eine Renaissance der sadomasochistischen Praxis. Christian wiegelt ab. Schließlich belegt er den Geräteraum mit einem Tabu. In der Untersagung floriert die Abwertung von Anas Vorgängerinnen. Das waren förmlich bestallte, weitreichend ausspionierte “Subs”; eine davon spielt als Gefangene in der Hörigkeitsfalle eine Rolle am Rand.
In Seattle überragt das „Grey House“ alles. In jeder Viertelstunde des Tages und der Nacht wird Christian um sechsundzwanzigtausend Dollar reicher. Seine Gespielinnen mussten eine Verschwiegenheitserklärung abgeben und einen Vertrag unterschreiben, der den Geschlechtsverkehr regelt. Ana war die 16. Vertragspartnerin. Die Suggestion geht dahin, dass Christian gemeinsam mit ihr die Liebe neu lernt. Das ist infam und lächerlich. Es denunziert jene, die vom Mogul planvoll bis raffiniert zu Opfern gemacht wurden. Frauen segnen die Täter-Opfer-Umkehrung ab, angefangen bei Christians Ziehmutter. Ich halte mich an dieser Stelle nicht auf.
Die Geschichte lebt von ihren Interieurs. Sie erzählt das Märchen vom Prinzen, der sein Glück nicht gleich erkennt – und von der Prinzessin, die den Frosch erst einmal gar nicht gegen die Wand werfen will, weil der Vorgang in ihrem Liebesbauplan nicht eingezeichnet ist. Anas Wunsch, überwältigt zu werden, erscheint wie ein Produkt. Wie etwas, dass sich seiner Industrialisierung anheischig macht. Sie zieht Christian zu einem Einkauf im Supermarkt heran. Ana möchte ihm den Grad seiner Entfremdung von allem Einfachen/Normalen zeigen, sie fragt: “Wann warst du zuletzt einkaufen?”
Christian: “Letzte Woche in Houston. Hab ich ne Fluglinie gekauft.”
Anas Blick spricht Bände. Offensichtlich findet sie es noch viel geiler, von dem Supermann überflügelt zu werden, als ihn mit dem Schmu einer kleinen Existenz, die ihm exotisch vorkommt, anzuleinen.

Gefunden auf einer Pro 7 Seite:
“Perfekter Kussmund mit drei Lippenstiften
Spätestens seit Erscheinen von „Fifty Shades of Grey 2“ sind alle angetan von den umwerfenden Lippen der Schauspielerin Dakota Johnson. Damit Fans jetzt genauso verführerisch wie Ana aus dem Film aussehen können, verriet die Make-up Künstlerin Evelyne Noraz ihr Geheimnis. … Wenn Ana in „Fifty Shades of Grey 2“ ihren Angebeteten auf ein Event begleitet, greift sie gerne tief in den Farbkasten – beziehungsweise ihre Make-up-Künstlerin. Sie verpasste Dakota Johnson am Set einen Kussmund, der einer Göttin gleicht. Dafür griff sie zu dem „M.A.C. Lip Liner“ in der Farbe „Burgundy“ und verteilte ihn auf den gesamten Lippen. Zum Abrunden verwendete Evelyne Noraz den „Glossier Generation G Matte Lipstick“ im Ton „Jam“ oder aber den „Anastasia Liquid Lipstick“ in „Heathers“ – für vollmundige Lippenbekenntnisse.”

Nicht Jane Austen oder eine Brontë bestimmten Ana für die Literatur. Thomas Hardy, ein englischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der schließlich nur noch Gedichte schrieb, gab ihren Sehnsüchten die Richtung an. Sie arbeitete für ihr Studium und fuhr ein rührendes Auto. Ihre Mom lebte als MILF-Monster in Savannah, Georgia. Tauchte sie im ersten “Shades”-Teil auf, sah man das Maul eines weißen Hais. (Die Riesenmaulrolle übernimmt in der Aktualisierung Kim Basinger als Christians Initiationsmeisterin (Sex-Mom) – die Frau, die ihm einst nahebrachte, was (angeblich) in ihm steckt.)
Ana hielt sich lange jungfräulich. Sie trug Kleider, die zu den anderen Pittoresken passten. Sie wohnte mit einer Matrone zusammen, die ihre Gutmütigkeit auf die Probe stellte.
Im Jetzt der Fortsetzung steigt Ana in einem Verlagshaus von der Assistentin des diabolischen Cheflektors zur stellvertretenden Cheflektorin auf. Sie bewährt sich als Notlösung. Sie hat die Zukunft der amerikanischen Literatur im Urin und eine schicke Wohnung hat sie auch. Sie besitzt die Zündschlüssel der Mittelklasse. Vor diesem Hintergrund kreuzt Christian wie ein Zerstörer. Ana wirft ihm vor, keine Liebesbeziehung anzustreben, sondern ein Besitzverhältnis. Er untergräbt ihre Autonomie. Er kauft, was mit ihr zusammenhängt, angefangen von den Bildern einer Ausstellung (eines mit Ana befreundeten Fotografen). Das wahnsinnige Verhalten sei einem “schweren Start ins Leben“ geschuldet, heißt es. Seine Mutter war süchtig, ein Vater nicht vorhanden. Im ersten Teil gab sie Klein-Christian zu reichen Leuten, in der Fortsetzung stirbt sie in seinen Armen. Die Ziehfamilie fördert den Money-Hulk im Körper eines Rasierwassermodells. Die Kamera überfährt ständig Christians Studiorumpf. Neben seinem getunten Arsch nimmt sich Anas schleierhafte Erscheinung aus wie proportioniert für das Motivationsfoto eines Diätplans. Sie darf, was noch keine durfte. Christian beim Vornamen nennen, zum Beispiel. Bei ihm einziehen. Ihn heiraten. Ihr erklärt er den Unterschied zwischen Sadismus und Dominanz. Christian behauptet, lediglich Sadist zu sein. Das stimmt nicht. Er verkörpert Dominanz, er ist eine Fleisch gewordene Funktion, streng monoton steigend.

Einen Höhepunkt verschafft dem Film José James. Auf einem Maskenball singt der Blues- Soul- Jazzmusiker “They Can’t Take That Away From Me” von George Gershwin und Cole Porters “I’ve Got You Under My Skin”. Über Trump sagte José James: “He’s like shit on my face.”

USA 2017, Regie: James Foley. Mit Dakota Johnson, Jamie Dornan, Kim Basinger

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