Aachen – Geisterstadt der Zombies

Von  //  29. August 2012  //   //  Keine Kommentare

Wir geben zu, die Überschrift etwas reißerisch gewählt zu haben und möchten direkt hinzufügen, daß der Wohnort der meisten Hard Sensations-AutorInnen zuweilen durchaus mit Leben gefüllt ist. Nicht so am 3. September, denn dann läuft im Apollo-Kino im Rahmen unserer Alternative Movie-Reihe ein international anerkannter Horrorklassiker von Lucio Fulci, der diversen Jugendschützern hierzulande eher ein Dorn im Auge gewesen ist – was immerhin noch besser ist als ein Nagel im Auge, wie der Film selbst anschaulich illustriert. Die Geschichte dreht sich um ein Hotel in Louisiana, welches auf einer der sieben Pforten der Hölle errichtet wurde und entsprechende Auswirkungen auf Touristen hat. Regisseur Fulci kombiniert eine unwirkliche Atmosphäre (die durch einen fabelhaften Score von Fabio Frizzi unterstützt wird) mit deftigen Splatter-Nahaufnahmen, gegen die vergleichbare Bilder aus SAW und Konsorten wie ein Hipster-Kindergarten aussehen, da dort schnelle Schnitte und digitale Nachbearbeitung als „cool“ gelten. Hier wird hingegen ohne Firlefanz einfach auf die handgemachten Effekte draufgehalten und nichts beschönigt – von einer Ästhetisierung der Gewalt kann also keine Rede sein. GEISTERSTADT DER ZOMBIES aka ÜBER DEM JENSEITS ist eins der eher selten geratenen Beispiele des Horrorfilms, der eine nachhaltige Verstörung des Zuschauers nicht nur durch Trailer und Marketing-Sprüche verspricht, sondern auch tatsächlich einlöst.

Auch an diesem Abend wird eine Original 35mm-Kopie des Films projiziert – möglicherweise dieselbe, bei der die Kusine eines Hard Sensations-Autoren anno 1982 in einem längst geschlossenem Kino in Übach-Palenberg kotzend aufs Klo gerannt ist.

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